Zu spät! Ob du willst oder nicht.

„Zu spät! Immer zu spät!“ – Douglas Hofstadter

Okay, erwischt. Das Zitat ist eigentlich vom weißen Kaninchen aus „Alice im Wunderland“. 🐰
Hätte aber auch von Hofstadter sein können, denn er hat folgende Gesetzmäßigkeit aufgestellt:

Hofstadter’s Gesetz: „Es dauert immer länger als erwartet, selbst wenn du dieses Gesetz in Betracht ziehst.“ 🕑

Und – ehrlich – ich find das schon etwas frech. Es fordert mich auch ziemlich heraus. 😤
Trotzdem muss ich mich regelmäßig geschlagen geben.

Außer ich plane mit solch absurd großen Puffern, dass ich mich selbst nicht wohl damit fühle (selbst wenn sie gerechtfertigt sind). 🤷‍♂️

Immerhin bin ich damit nicht allein.
Entwickler:innen, die ihre Entwicklungsaufgaben schätzen, wissen genau, wovon ich spreche. 👩‍💻👨‍💻
Oder generell alle, die sich bei komplexen Herausforderungen an einer Schätzung versuchen. Es ist einfach zum Scheitern verurteilt.

Achtet mal darauf und plant ganz bewusst mit der Prämisse: „Es dauert eh länger.“ – Ihr werdet sehen, ihr liegt trotzdem daneben.

Es klingt zwar frech, bei genauerer Betrachtung ist Hofstadters Gesetz aber ein fantastischer Fingerzeig dafür, dass wir keine gute Möglichkeit haben, den Umfang komplexer Sachverhalte genau zu bestimmen (und ehrlich: Wie auch? Das ist ja eine zentrale Eigenschaft von Komplexität).

Und: Im Zweifel schätzen wir dann doch eben immer optimistisch. Oft aus Gründen der sozialen Akzeptanz und dem Prinzip Hoffnung. 🌈


❓️Okay, was machen wir nun aber mit der Erkenntnis?

1️⃣ Möglichkeit eins, falls wir Schätzungen brauchen: Noch bewusster rangehen und uns nicht in Zeiträume drängen lassen (auch nicht von uns selbst), mit denen wir uns eigentlich nicht wohlfühlen. Trust your guts!

2️⃣ Möglichkeit zwei: Auf Schätzungen verzichten. Die geringe Verlässlichkeit ist einer der Gründe, warum mittlerweile viele Entwicklungsteams von Schätzungen abgerückt sind. Hashtag#noEstimations

Stattdessen Arbeitspakete in etwa gleich große (oder eher: kleine) Stücke schneiden. Dann beispielsweise mit dem Durchsatz als Richtwert arbeiten und zeitnah während der Entwicklung nachjustieren, falls es zu Verzögerungen kommt.

Das hilft, dich nicht zu verzetteln in Schätzungen, die keinen Wert bringen. 🙅‍♂️

Ich persönlich finde Schätzen übrigens trotzdem hilfreich – aufgrund des Austauschs darüber. Besteht ein gleiches Verständnis für die Aufgabe?

Aber bitte: Macht keine Wissenschaft daraus, denn Hofstadter schlägt zu – ob ihr wollt oder nicht. 😈

🧠💬 Wie ist es mit dir? Schaffst du es besser als ich, Hofstadter ein Schnippchen zu schlagen? Falls ja: Ich bin offen für Tipps.

Und wie stehst du zu Schätzungen?

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