
74% der Deutschen machen Dienst nach Vorschrift.“ So etwas wird jährlich zitiert, um auf die vermeintlich mangelnde Motivation von Mitarbeitenden hinzuweisen. Aber mal ehrlich: Wen überrascht das noch? 🙄
In vielen Unternehmen ist unternehmerisches Denken längst abhandengekommen.
Wichtige Entscheidungen werden häufig nicht getroffen oder sie orientieren sich nicht am Markt.
Und so erleben wir eine Entfremdung vom eigentlichen Unternehmenszweck. Selbst die Engagierten werden so irgendwann zu Robotern, die in der heutigen Welt jedoch zum Alt-Eisen gehören. 🤖
Auch im Management. Und ehrlich: Dafür habe ich kein Verständnis, denn Entscheidungen zu treffen, welche sich an der wirtschaftlichen Realität des Unternehmens orientieren und es nachhaltig robust aufstellen, ist ein essenzieller Teil des Jobs.
So wird beispielsweise mit Geld umgegangen, als wäre es Spielgeld. 💸
Dass es wieder erwirtschaftet werden muss, jede Ausgabe also irgendwann ein Return on Invest – entweder direkt oder indirekt erwirtschaften muss – wird oft einfach ausgeblendet. Statt auf allen Ebenen konsequent strategisch zu arbeiten (und damit auch bewusst zu reduzieren), werden häufig einfach mehr Ressourcen eingesetzt und keine klare Linie verfolgt.
Das rächt sich zum Beispiel bei VW.
Kommunikation wird geschönt, Abteilungen gegeneinander ausgespielt. Das System befeuert die lokale Optimierung, wodurch die Gesamtunternehmung leidet.
-> Nachhaltige Unternehmen sind solche, die in erster Linie auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet sind. Das sagt der ehemalige Puma CEO Jochen Zeitz.
Ich finde, er hat Recht. Jobs lassen sich nicht mit Zwang erhalten, sondern vor allem, indem sie wertschöpfend sind. Nicht zum Selbstzweck, sondern um etwas zu bewirken.
In vielen Organisationen herrscht die Angst vor Fehlern. Aber Innovation entsteht nicht ohne kalkulierte Risiken.
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ ist ein Prinzip, das wir Deutschen leider oft vergessen.
Wir sind fantastisch darin, Risiken zu scheuen und Verantwortung abzugeben.
Aber kalkulierte Risiken einzugehen und der Drive, neues Terrain zu erschließen – oft auch gegen Widerstände! – sind die Dinge, die Unternehmer:innen ausmachen.
Klar kenne ich die Selbständigkeit und weiß: Von nichts kommt nichts. Aber ich weiß auch, dass wenn das Unternehmen in Schieflage gerät, dass ich mit vom Deck rutsche. Also packe ich mit an. 🔨
=> Wie wir denken und handeln, ist also wichtig.❗️
Wir brauchen aber auch Organisationen, die unternehmerisches Denken wieder belohnen, statt es zu bestrafen. Die Verantwortungsübernahme statt Absicherungsstrategien fördern. Die den Blick aufs Ganze statt Abteilungsdenken stärken.
Die Zukunft gehört den Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden nicht als Kostenfaktor, sondern als Unternehmer:innen im Unternehmen sehen. Alles andere ist der sichere Weg in die Bedeutungslosigkeit.
Meine Prognose: Das ändert sich langsam.
Warum?
Weil es sich ändern muss, wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen.
